Andreas Pottbäcker erzählt, was das Besondere im Anbau von Süßkartoffeln ist und wie viel Handarbeit diese besondere Knolle benötigt. Da nicht jede Süßkartoffel perfekt aus der Erde kommt, kam schnell die Idee auf, aus den Süßkartoffeln Chips herzustellen. So kann die gesamte Ernte verarbeitet werden und weniger Lebensmittel werden weggeworfen.
Andreas Pottbäcker, 34 Jahre alt, verheiratet, vier Kinder, ist Landwirt am linken Niederrhein. Eigentlich wurden auf dem Kartoffelhof normale Kartoffeln angebaut, doch seit 2017 entschied sich Andreas Pottbäcker, zusätzlich Süßkartoffeln anzubauen.
Andreas Pottbäcker sah in der Süßkartoffel die Chance einen eigenen Weg einzuschlagen, etwas Neues zu machen und sich vom Markt zu lösen. Autodidaktisch und mit viel Motivation hat sich Andreas Pottbäcker den Süßkartoffelanbau beigebracht, indem er amerikanische Webseiten im Internet durchforstete, um den Anbau hier in Deutschland zu realisieren.
Denn eigentlich gehört die Süßkartoffel in tropischere Regionen. Doch auch der Mais und die normale Kartoffel gehörten früher hier nicht hin, erklärt Andreas Pottbäcker. Mittlerweile wächst die Süßkartoffel hier sehr gut, sie bedarf jedoch einer besonderen Pflege und Glück beim Wetter. Das Besondere ist, dass man die Pflanze händisch vom Unkraut befreien muss, das schlägt sich auch auf den Verkaufspreis.
Die Süßkartoffelchips sind eigentlich ein Nebenprodukt, wodurch aus einer Not eine Tugend wurde. Denn einige Süßkartoffeln werden bei der Ernte unbeabsichtigt angeschnitten oder wachsen krumm. Gerade für diese Exemplare gibt es keinen Abnehmer. Deswegen überlegte sich Andreas Pottbäcker aus den unverkäuflichen Süßkartoffeln Chips herzustellen. Seine ersten Versuche begannen in der eigenen Küche bis ein Partner mit einer Vakuum-Fritöse gefunden wurde.
Die Süßkartoffelchips werden unter Vakuum mit niedriger Temperatur frittiert, damit der Acrylamid-Gehalt niedrig bleibt. Sie schmecken deutlich anders als normale Kartoffelchips und ähneln geschmacklich den Süßkartoffelpommes. So schmecken sie etwas nach Möhre und haben einen nussartigen Nachgeschmack. Damit der volle Geschmack der Süßkartoffel herauskommt, werden die Chips nur gesalzen.
Zu den Chips und wie man diese isst, braucht man eigentlich nicht mehr viel sagen. Hier stellt sich höchstens die Frage nach dem passenden Dip. Unser Redaktionstipp: ein Knoblauch-Joghurt-Dip. Für die Zubereitung einer ganzen Süßkartoffel hat Andreas Pottbäcker den Tipp, diese in Streifen zu schneiden, mit Öl bestreichen und im Ofen zu backen.
In der neuen Serie erzählen Landservice-Betriebsleiter*innen, wie durch ihre individuellen Hofgeschichten und große Experimentierfreude ausgefallene Genuss-Produkte entstehen. Erfahren Sie in spannenden Geschichten, wie aus regionalen Urprodukten höfische Spezialitäten werden, die das Prädikat andersARTig verdienen und besondere Geschmackserlebnisse garantieren.